Wieso sprechen wir von queeren PerspektiveN? Warum ist Repräsentation wichtig und trotzdem nicht leicht?

Wir alle haben einen ganz eigenen Bezug zum Leben. Wir sind Individuen. Kein Mensch hat die genau gleichen Erfahrungen gemacht wie ein anderer. Alle Erlebnisse unseres (bisherigen) Lebens bestimmen, wer wir sind. Wo bin ich aufgewachsen? Wie sah meine Kindheit aus? Bin ich eine BIPoC? Bin ich queer? Wir machen aufgrund unseres Umfelds sowie der uns selbst- und fremd-zugeschriebenen Merkmale ganz verschiedene Erfahrungen. Dadurch hat jeder Mensch eine einzigartiges Erleben und eine einzigartige Perspektive.

Aus dem Grund sprechen wir bei PAQT auch nicht von der einen queeren Perspektive, sondern von ganz vielen verschiedenen queeren Perspektiven. Wir alle haben durch unsere individuellen Lebenswege eine ebenso individuelle queere Perspektive. Wir sind uns bei PAQT bewusst, dass wir deswegen nicht alle queeren Menschen repräsentieren können, sondern nur aus unseren Perspektiven agieren können.

Fabian (PAQTeam)

"Solange ich mich nicht in der Gesellschaft wiederfinde, bleibt die Frage offen: Gehörige ich überhaupt dazu?"

Aber wieso ist Repräsentation wichtig? Repräsentation schafft Sichtbarkeit – es schafft die Möglichkeit das „Fremde“ zum „Bekannten“ zu machen. Wenn sich beispielsweise im Fußball Männer* öffentlich outen und sich zu ihrer Queerness bekennen, sehen noch ungeoutete queere Personen, vor allem auch Kinder, dass Queersein okay ist. Repräsentation bedeutet sich richtig, angenommen und zugehörig fühlen zu können.

Wir beobachten, dass wir uns durch verschiedene Personen repräsentiert sehen. Mit wem teilen wir besonders viele Merkmale? Wer hat eine ähnlichen Realität erlebt, wie ich? Welcher Stimme traue ich zu, für mich zu sprechen? Niemand kann unsere eigene Perspektive komplett abdecken. Das können nur wir. Gleichzeitig machen wir Menschen teils ähnliche Erfahrungen, aus ähnlichen Gründen. Hier erkennen wir Momente, die Menschen verbinden.

Bei PAQT verbindet leider ein gesellschaftlicher Ausschluss, eine Begegnung mit dem Gefühl wegen des eigenen Queerseins anders zu sein und nicht dazuzugehören. Vielleicht auch der Gedanke sich verstellen zu müssen, nicht ganz man selbst sein zu können und einen Umgang mit diesen Gedanken und Gefühlen zu finden. Aus dieser Verbundenheit heraus, wollen wir aktiv werden. Wir möchten Repräsentation ermöglichen – durch Sichtbarkeit, durch die Möglichkeit für andere Menschen sich in den Erfahrungen und Erzählungen anderer wiederzufinden und vielleicht auch durch dich!

Wenn du unser Team mit deiner Perspektive bereichern möchtest und dich aktivistisch einsetzen möchtest, schau dich gerne in unserer Community um! Wir wissen, dass wir kein allumfassender safer space sein können. Gleichzeitig hoffen wir durch einen diskriminierungssensiblen Umgang und Sensibilisierung unserer Mitglieder, einen Raum zu schaffen, wo sich alle wohlfühlen können.